Schwarzweiß Filmentwicklung mit Caffenol-C - hier speziell für den Kodak Tri-X 400

Der Prozess

  • 72 gr Waschsoda
    (Kristallsoda)
  • 20 gr Löskaffee
  • 8 gr Ascorbinsäure
    (Vitamin-C)
  • 0,5 gr Kaliumbromid

  • 500 ml Wasser


Soweit die Zutaten, die ich für meine Caffenol-C Entwicklung benötige. Den Kodak Tri-X 400 entwickle ich für 14 min bei 20° Celsius.

Die Zutaten - Details:

Beim Kristallsoda verwende ich das weit verbreitete Produkt der "Brüder Ploy", das gebundenes Wasser enthält. Bei anderen (wasserfreien) Produkten kann sich die Mengenangabe reduzieren.

Beim Löskaffee gerne den günstigsten nehmen; es geht hier vor allem um ordentlich Säure. Ich greife meistens zu S-Budget von Spar. Dieser hat eine lockere Konsistenz und löst sich leicht.

Reine Ascorbinsäure (Vitamin-C) findet sich im Drogeriemarkt, z.B. DM oder Bipa.

Das Kaliumbromid erhält man in der Apothekte. Da man eine gewisse Mindestabnahme hat, kommt man bei der zu verwendenden Menge auch lange Zeit aus. KBr wirkt der Schleierbildung entgegen und verzögert ein wenig die Entwicklung.

Im Netz finden sich zahlreiche Infos und Rezepte für andere Filme; hier ist z.B. ein guter Ausgangspunkt um sich in das Thema Caffenol "hineinzunerden". Persönlich bin ich froh, eine für mich sehr gut funktionierende Methode gefunden zu haben.

Das Ganze verläuft ein wenig langsamer als bei herkömmlichen Entwicklern und die Graustufen entwickeln sich meinen Erfahrungen nach weicher und "seidiger", was besonders bei Bildern mit hohen Kontrasten (wie diesem hier) von großem Vorteil ist.

Die Entwicklung:

Da sich die Temperatur der Flüssigkeit beim chemischen Prozess des Auflösens verringert, beginne ich mit rund 26° warmem Wasser.

Ich mische die die Zutaten in der oben genannten Reihenfolge ins Wasser. Sollte das Soda bereits Klümpchen gebildet haben, diese soweit als möglich vorab zerbröseln, damit sich alles gut auflöst.

Sollte die Wassertemperatur noch unter 20° liegen, leicht anwärmen. Ich nutze meist die eigene Körpertemperatur und  Hände und Oberschenkel. Wenn man ganz vorsichtig ist, funktioniert auch ein Fön auf unterster Stufe; aber Achtung: nicht über das Ziel hinausschießen. Grundregel: 1 Grad höhere Temperatur beschleunigt die Entwicklungszeit um 10%. Die Entwicklungsflüssigkeit sollte innerhalb einer Stunde verwendet werden.

In der ersten Minute der Entwicklung schwenke ich die Entwicklerdose durchgehend. Dann jede Minute für ca. 10 Sekunden. Immer gut in die Handfläche "abklopfen", damit sich keine Luftbläschen festsetzen.

Nach den 14 Minuten die Entwicklerdose gut und wiederholend mit Wasser spülen, bis nur noch klare Flüssigkeit herauskommt (zuvor ist sie beim Tri-X in der Regel grünlich-bläulich).

Und dann?

Nach dem Entwickeln und Spülen rund 6 bis 10 Minuten fixieren. Bei diesem Vorgang kommt man leider nicht um den klassischen "Chemie-Fixierer" herum. Dieser kann aber zum Glück wiederholt verwendet werden. Bei frischem Fixierer reichen die 6 Minuten locker aus, und solange man den Film nicht eine Stunde oder länger rumplantschen lässt, kann man auch nicht "überfixieren". Wenn die Entwicklung gut geklappt hat, kann man bei diesem Schritt eigentlich nichts mehr falsch machen.

Nun noch gut 10 bis 15 Minuten mit Wasser spülen. Fülle und leere die Dose ein paar mal mit frischem Wasser, danach lasse ich sie einfach unter dem leicht aufgedrehten Wasserhahn stehen, während ich mir selbst einen Espresso (nein, keinen Löskaffee!) gönne.

Die entwickelten Negative dürfen dann über Nacht in der Dusche abhängen. Hier wurden sie zuvor noch mit destilliertem Wasser abgespült, um Kalkflecken zu vermeiden.
Tipp: Zuvor ein paar Minuten lang die Dusche aufdrehen, das bindet umherschwebende Staubteilchen!

Voilà – wünsche gutes Gelingen, falls Ihr Euch selbst einmal an Caffenol-C versuchen wollt!

Die Zutaten: Löskaffee, Waschsoda, Ascorbinsäure (Vitamin-C) und Kaliumbromid